Die Zeit der wirtschaftlich sinnvollen Gasnutzung läuft (mittelfristig) ab
Egal in welcher Form das neue Gebäudeenergiegesetz jetzt letztendlich beschlossen werden wird und welche Ausnahmen und Übergangsfristen es für Gasheizungen in Zukunft enthalten mag, eines steht fest. Die Zeit für die Wärmeerzeugung aus Gas läuft ab. Nicht nächstes Jahr, aber perspektivisch in den nächsten 20 Jahren. Denn bei steigenden Gaspreisen, die bereits durch die steigenden Kosten für CO2 Zertifikate zu erwarten sind und einem gleichzeitigen mittelfristig zu erwartenden Rückgang der Gasnutzer dürfte es auch zunehmend unattraktiver werden, in Zukunft noch ein Gasverteilnetz zu betreiben. Jeder Letztverbraucher, der sich für eine Wärmepumpe entscheidet, geht dem Gasnetz verloren. Dies dürfte auch dazu führen, dass die Kosten des Gasnetzbetriebes, die über die Netznutzungsentgelte finanziert werden, auf immer weniger Nutzer verteilt werden müssen, was für den einzelnen Anschlussnehmer zu steigenden Kosten führen dürfte.
Probleme könnten aber auch die Wärmelieferanten bekommen, die Erdgas weiterhin als Brennstoff zu Wärmeerzeugung einsetzen. Die Regelungen der AVBFernwärmeV sehen für Preisanpassungen in Wärmelieferungsverträgen nämlich vor, dass diese nicht allein auf die Kostenentwicklung des Brennstoffes abstellen dürfen, sondern auch (mit gleicher Gewichtung) auf die allgemeine Preisentwicklung am Wärmemarkt. Das kann bei stark steigenden Gaspreisen dazu führen, dass Wärmelieferanten ihre gestiegenen Brennstoffkosten nicht mehr in vollem Umfang an ihre Wärmekunden weitergeben können, was den Einsatz von Gas auch bei der Fernwärmeerzeugung unwirtschaftlich macht.
(Christian Dümke)