Deutschland ist nicht das einzige Land, dass eine Energiewende betreibt. Wir schauen in unserer Serie „Energiewende weltweit“ dazu über den Tellerrand – diesmal in den Norden nach Finnland.
Finnland verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Hierfür setzt das nordeuropäische Land auf erneuerbare Energien, Atomkraft und Erdwärme. Im Jahr 2021 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung in Finnland bei rund 45,4 Prozent, Strom aus Atomkraft liefert einen Anteil von 35,6 Prozent. Fossile Brennstoffe liegen lediglich bei noch 19 %.
Finnland ist das einzige Land weltweit mit einem Endlager für radioaktive Abfälle (Onkalo), es befindet sich auf der Insel Olkiluoto – auf der sich auch bereits das gleichnamige finnische Atomkraftwerk befindet. Dort wurde vor kurzem auch ein neuer Reaktor in Betrieb genommen, was allerdings bisher nicht problemfrei erfolgt.
In Espoo befindet sich ein Pilotprojekt einer Anlage zur Nutzung von Geothermie. Dort befindet sich die größte geothermische Energieanlage in einem Gewerbegebäude in Europa, die sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen des Gebäudes verwendet wird. Die Gesamtlänge der geothermischen Bohrungen beträgt bis zu 51 Kilometer.
Bereits Ende 2021 waren ca. 77.500 Elektroautos auf Finnlands Straßen unterwegs. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet hier schnell voran. Nach den Plänen der finnischen Regierung soll im Jahr 2030 für jedes vollelektrische Auto ein Ladepunkt für das Über-Nacht-Laden zur Verfügung stehen, weiterhin soll dann mindestens eine öffentliche Schnellladestation pro 100 vollelektrische Autos verfügbar sein.
(Christian Dümke)
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