Energiewende weltweit – Spanien steigt aus der Kohle aus
Deutschland ist nicht das einzige Land, welches vor dem Hintergrund des Klimawandels eine Energiewende betreibt. Erst letzte Woche berichteten wir über Südkoreas ehrgeizige Pläne. In Europa treibt derweil auch Spanien seinen Kohleausstieg weiter voran. Spanien hat die viertgrößte Wirtschaft in Europa und ist eines der europäischen Länder, dass nach Klimaprognosen am stärksten vom Klimawandel betroffen wäre, wenn die Temperaturgrenzen des Pariser Abkommens überschritten werden.
Während im Jahr 2018 noch 20 % des verbrauchten Stroms aus Kohle erzeugt wurde, waren es 2020 nur noch 1,4 %. Die Hälfte der ehemals 15 spanischen Kohlekraftwerke sind inzwischen vom Netz. Bis 2030 will Spanien dann den Kohleausstieg vollendet haben. Ein Grund dafür sind die Kosten für den CO2-Emissionshandel, der Kohlestrom nun teurer macht als die regenerative Erzeugung. Zusätzlich sind Beihilfen für Kohleabbau nur noch begrenzt möglich. Auch für die spanische Atomkraft läuft die Zeit ab – bis 2030 soll auch der letzte der acht Kernreaktoren abgeschaltet werden.
Spanien will bis zum Jahr 2030 auf einen Anteil regenerativer Stromerzeugung von 74 % erreichen – was ungefähr einer Verdoppelung zum heutigen Stand entspricht. Im Jahr 2050 will Spanien dann 100 % erreicht haben. Zum Vergleich: Deutschland plant bis 2030 mit 65 % und bis 2050 mindestens 80 % regenerativer Stromerzeugung.
(Christian Dümke)