Schlechte Nachrichten für die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): Obwohl ein Evaluationsbericht des Beratungsunternehmens Prognos empfiehlt, den Anteil der KWK an der Stromerzeugung auch im nächsten Jahrzehnt weiter auf 35% bis 40% zu steigern, folgt der Bericht nicht der Forderung der Branchenverbände, das KWKG bis 2030 zu verlängern und so auch künftig Zuschläge für die Stromerzeugung in KWK und den Ausbau von Wärmenetzen und Speichern zu gewähren. Nach 2025 soll Schluss sein.
Hintergrund dieser für viele Unternehmen schwierigen Empfehlung sind zwei Punkte. Zum einen geht Prognos davon aus, dass die Anreizwirkung der KWK-Förderung in ihrer gegenwärtigen Form ausreicht, um die Ausbauziele für die KWK zu erreichen. Und zum anderen sieht das Unternehmen angesichts der anstehenden Dekarbonisierung nicht nur in der Kohle-KWK ein Auslaufmodell, sondern auch in der Verstromung von Gas. Selbst Holz wird kritisch gesehen.
Für viele Unternehmen, die angesichts der 2021 auslaufenden Frist für die Einhaltung der neuen, schärferen Grenzwerte für Großfeuerungsanlagen über Ersetzungen ihres Kraftwerksparks nachdenken müssen, kommt diese Empfehlung sehr ungelegen. Überdies ist es angesichts der langen Unsicherheiten bei der Notifizierung des aktuellen KWKG nach wie vor ausgesprochen fraglich, welche Haltung die Europäische Kommission nach 2022 einnimmt, wenn sie erneut über Förderstrukturen für die deutsche KWK entscheiden müsste. Insgesamt bedeutet das: Vor allem die kommunale Energiewirtschaft muss sich auf eine Zukunft ohne KWKG einstellen. Und mit einiger Wahrscheinlichkeit: Ohne KWK generell.
Hinterlasse einen Kommentar