Das Umwelt­mi­nis­terium erwägt, ab 2030 den Einbau neuer Ölhei­zungen zu verbieten. Geht es nach den beamteten Umwelt­schützern, soll in den nächsten zehn Jahren ein Zuschuss die Umrüstung im Bestand erleichtern. Sodann sollen die Anlagen abgeschaltet werden.

Hinter­grund für diese Überle­gungen ist der Umstand, dass bisher nur die großen, statio­nären Anlagen, deren Treib­haus­gas­emis­sionen über den Emissi­ons­handel reguliert werden, ihre Mindeurngs­ver­pflich­tungen erfüllen. Sowohl der Verkehr als auch der Gebäu­de­be­stand bleiben deutlich hinter den Sollvor­gaben zurück. Dies ist nicht nur politisch brisant. Sondern kann die Bundes­re­publik auch viel Geld kosten, weil die Minde­rungs­ziele verbindlich sind und über Vertrags­ver­let­zungs­ver­fahren mit hohen Geldstrafen sanktio­niert werden können.

Ob sich das Umwelt­mi­nis­terium wirklich mit einem Verbot durch­setzt, ist aktuell noch unklar. Der Koali­ti­ons­partner sieht ein Verbot nämlich kritisch und setzt allein auf Förde­rungen und Freiwil­ligkeit. Dies wiederum sehen – soweit vorher­sehbar – die Umwelt­ver­bände als unzurei­chend an und verweisen auf die bisweilen beschei­denen Erfolge rein freiwil­liger Regelungen in der Vergangenheit.

Inter­es­santer als die Frage, ob ein Verbot – mögli­cher­weise flankiert durch eine hohe CO2-Steuer, die Ölhei­zungen ohnehin unwirt­schaftlich macht – kommt, ist aller­dings die Frage, wie Wärme­systeme der Zukunft aussehen könnten. Indivi­duelle Lösungen wie die Wärme­pumpe sind auf dem Vormarsch. Aber auch klassische Versor­gungs­lö­sungen innerhalb der bestehenden Versor­ger­struk­turen verdienen mehr Aufmerk­samkeit. Hier steht zu hoffen, dass es nicht nur bei Verboten bleibt. Sondern auch die Versor­gungs­wirt­schaft ertüchtigt wird, durch moderne KWK-Anlagen und einen wachsenden Anteil von Wärme aus Erneu­er­baren Energien hochef­fi­zient zu versorgen.