Wow. Ein Jahr re|Rechtsanwälte. Das ging aber schnell.
Gestartet sind wir in der Fasanenstraße. Tiefer Berliner Westen, Bürogemeinschaft mit einer anderen Kanzlei, weil die Suche nach eigenen vier Wänden sich erheblich komplizierter dargestellt hat, als wir in unserer Naivität vorhergesehen hatten. Wir sagen mal so: Tolle Gegend. Aber der Arbeitsweg war schon, nun, heftig. Und was man alles für Räume sieht, wenn man eine Kanzlei sucht, gibt immerhin Stoff für teilweise absurde Anekdoten. Es gibt in dieser Stadt tatsächlich Leute, die versuchen, ein Souterrain für 22 EUR den qm zu vermieten. Oder einen 30 Meter langen Schlauch im Hinterhaus einer alten Fabrik an der Spree mit der lautesten Klimaanlage der Welt. Am Ende immerhin waren wir erfolgreich. Wir wollen nicht angeben, aber unser Büro ist toll. Hat ja auch nur acht Monate gedauert. Protipp an alle künftigen Gründer: Nehmen Sie die Bürosuche ernster als wir.
In den ersten Monaten hatte Dr. Dilling noch einen anderen Job in Leipzig und fuhr noch mehr durch die Republik als heute. Seit diesem Jahr sind wir beide ausschließlich für re|Rechtsanwälte unterwegs, unterstützt von unserem Sekretariat. Apropos unterwegs: Wir haben nie versucht, die zurückgelegten Kilometer zusammenzuzählen, aber haben inzwischen alle Bundesländer mit Ausnahme des Saarlandes bereist. Am häufigsten waren wir in NRW. Weil wir über Klimaschutz nicht nur reden wollen, fahren wir in Deutschland ausschließlich Zug.
Aufgetreten sind wir in diesem Jahr vor drei Verwaltungsgerichten, zwei Landgerichten, zwei Oberlandesgerichten, dem Kammergericht und einem Oberverwaltungsgericht. Zweimal haben wir Verfahren an einen Anwalt beim BGH übergeben. Einmal haben wir Verfassungsbeschwerde eingelegt und einmal warten wir gerade darauf, ob das Gericht unserer Vorlageanregung zum EuGH folgt. Wir haben (nicht nur) viel rund um den Emissionshandel, das UWG, das UIG, Fernwärme, Mieterstrom, Eigenerzeugung, die besondere Ausgleichsregelung, atypische Netznutzung und das BImSchG (und, und, und) beraten. Wir haben – bis auf die Sommerferienzeiten – an jedem Werktag unser Blog bestückt, Aufsätze geschrieben, Vorträge und Vorlesungen gehalten. Wir arbeiten manchmal die Nacht durch und gehen manchmal nachmittags Kuchen essen.
Oh, und am Wichtigsten: Wir sind stolz und glücklich und freuen uns auf viele weitere Jahre.
Hinterlasse einen Kommentar