Wärme: Neues vom GEG
Angesichts der großen Themen rund um die Energiewende ist das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG, hier der Entwurf) gegenwärtig ein bisschen in den Hintergrund gerückt (wir haben schon mehrfach berichtet). Immerhin: Am 29.01.2020 stand die erste Lesung des GEG auf der Tagesordnung der 142. Sitzung dieses Bundestages, und es ist aufschlussreich für das, was kommt, wie das Thema aktuell diskutiert wurde.
Die erste Überraschung: Die Koalition – hier in Gestalt des Abgeordneten Carsten Müller (CDU) – spricht selbst aus, das Gesetz habe „noch Luft nach oben“. Was manchen klammen Bürgermeister nicht freuen wird: Die öffentliche Hand soll ihrer Vorbildfunktion gerechter werden, sprich: Für öffentliche Gebäude soll wohl ein höherer Effizienzstandards gelten. Die Rede ist nun doch vom KfW-Effizienzstandard 55. SPD und die Grüne Opposition zeigten sich angetan, es ist damit wohl anzunehmen, dass es in diesem Punkt nicht bei den letzten Plänen bleibt.
Auch beim Thema „Innovationsklauseln“ scheint es Spielräume zu geben, bei der Nachschärfung des Quartiersansatzes, möglicherweise auch bei der Ladeinfrastruktur und synthetischen Baustoffen.
Was in der Debatte aber auch deutlich wurde: Die von den GRÜNEN und der Linken geforderte Anhebung des geforderten Effizienzstandards wird es nicht geben. Es bleibt voraussichtlich beim KfW-Standard 70, der schon heute gilt, und nun auch künftig als „Niedrigstenergiestandard“ verkauft werden soll. Dies ist auf den ersten Blick eine Erleichterung für Bauherren. Angesichts des Umstandes, dass mittelfristig eine deutliche Verringerung der CO2-Emissionen im Bestand unumgänglich sein dürfte, um die Klimaziele zu schaffen, ist es gut möglich, dass das Festhalten am heute geltenden Standard die Investitionen nur in die Zukunft verlagert, und dass die Erleichterung im Gebäudebereich auch kurzfristig zulasten der anderen Sektoren gehen müssen, um die europäischen Ziele zu erreichen oder zumindest nicht völlig zu verfehlen.
Es bleibt gleichwohl abzuwarten, zu welchen Ergebnissen die nun befassten Bundestagsausschüsse nun gelangen (Miriam Vollmer).