Deutsch­landtakt: Der Rhythmus, bei dem man mit muss…

Lange Zeit schien es so, als würde sich im Verkehrs­sektor gar nichts bewegen. Dies, obwohl bereits im Bereich Energie, Industrie und Wärme große Anstren­gungen unter­nommen wurden, die Treib­haus­gas­emis­sionen zu senken. Inzwi­schen gibt es zumindest hier und da einige Ansätze, die bisher aller­dings vor allem von den Kommunen und Ländern ausgehen.

Ein besonders hohes Potential an Einsparung von CO2-Emissionen hätte die Bahn. Wenn sie, erstens, endlich vollständig elektri­fi­ziert würde. Zweitens, ihre Kapazi­täten besser ausgebaut. Drittens, wenn sie zu einer preis­werten, zuver­läs­sigen und schnellen Alter­native zu Inlands­flügen würde.

Tatsächlich hat der Gesetz­geber zuletzt durch Zustimmung des Bundesrat bei seiner letzten Sitzung am letzten Freitag, nun eine Weiche für die Moder­ni­sierung der Bahn gestellt. Konkret ging es um das Eisen­bahn­re­gu­lie­rungs­gesetz. Darin wurde nun eine Erpro­bungs­klausel aufge­nommen, um damit die recht­lichen Voraus­set­zungen für den sogenannten Deutsch­landtakt zu schaffen.

Damit ist ein deutsch­landweit abgestimmter Taktfahrplan gemeint. Beim Deutsch­landtakt sollen die Verbin­dungen regel­mäßig, in der Regel alle 30 Minuten, und zur gleichen Zeit abfahren. Das hat unter anderem den Vorteil, dass Anschlüsse verlässlich und ohne Warte­zeiten erreicht werden können. Es setzt aber voraus, dass einige Strecken ausgebaut werden und dass den „getak­teten“ Züge Vorrang einge­räumt wird, um sie nicht warten zu lassen. Dafür ist unter anderem die Erpro­bungs­klausel nötig.

Im Idealfall dürfte es gar nicht nötig sein, aus Klima­schutz­gründen Inlands­flüge zu verbieten, wie in den letzten Monaten öfter disku­tiert wurde. Es reicht, die Bahn so zu ertüch­tigen, dass jeder Mensch, der halbwegs bei Verstand ist, dieses Verkehrs­mittel als umwelt­freund­li­chere, verläss­li­chere und komfor­ta­blere Alter­native wählt (Olaf Dilling).