Hätten Sie es gewusst? Brandenburg gilt als die Region mit der höchsten Wolfsdichte, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die Tiere vergreifen sich in dem teilweise extrem dünn besiedelten Land – wie auch in anderen Bundesländern – zwar nicht an Großmüttern, aber immerhin an Weidetieren. Nicht nur deshalb, auch wegen der Gefahren für freilaufende Hunde, fordern viele mehr Entnahmen der noch vor wenigen Jahren in Deutschland ausgestorbenen Raubtiere.
Bislang scheiterte dies am Rechtsrahmen. Nun aber hat der Ständige Ausschuss des Berner Übereinkommens im vergangenen Dezember den Vorschlag der Europäischen Kommission gebilligt, den Schutzstatus des Wolfs zu ändern. Dieses Übereinkommen schützt seit 1979 wilde Tiere in Europa.
Der Wolf sei nun nicht mehr so gefährdet, dass er „sehr streng“ geschützt werden müsse. Ein „strenger“ Schutz reiche aus. Diese völkerrechtliche Änderung soll nun auf Vorschlag der Kommission vom 7. März 2025 durch Europäisches Parlament und Rat durch Änderung der FFH-Richtlinie umgesetzt werden.
Diese Änderung ist für die Mitgliedstaaten nicht zwingend. Deutschland könnte auch bei einem strengeren Wolfsschutz bleiben. Indes zeichnet sich ab, dass auch in Deutschland vor allem die Nutztierhalter auf eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) drängen, die den Wolf nicht schutzlos stellt, aber mehr Abschüsse erlaubt als bisher (Miriam Vollmer).
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